• 20 Jahre Reittourismus

    Was vor 2 Jahrzehnten als bescheidenes Experiment begann, ist heute für viele Betriebe ein beträchtlicher Bestandteil ihrer Wirtschaftsgrundlage, für die Region ein unverzichtbarer Bestandteil des touristischen Angebotes und für viele Reiter ein alljährlich unverzichtbares Urlaubsziel. Die Initiative setzte das Amt für Landwirtschaft in Dinkelsbühl als Bestandteil zur Entwicklung des Landtourismus in diesem strukturschwachen ländlichen Raum. Die Idee des Sachbearbeiters, der selbst leidenschaftlicher Reiter ist, war die sinnvolle Weiterverwendung  ungenutzter landwirtschaftlicher Gebäude im Wirtschafts- und auch im Wohnbereich für reittouristische Zwecke. Damit sollten brachliegende Ressourcen einer sinnvollen Weiterverwendung zugeführt werden, in dem Übernachtungsmöglichkeiten für Wanderreiter und Urlauber mit ihrem Pferd ohne großen Aufwand geschaffen und neue Erwerbsmöglichkeiten eröffnet wurden.

    Es war im Sommer 1993 als eine erste Adressliste über Betriebe herausgegeben wurde, die Wanderreitern Übernachtungsmöglichkeiten für Pferd und Reiter anboten. Die Resonanz der Reiter darauf war erfreulicher Weise überraschend hoch. Der Grundstein für die erfolgreiche Entwicklung des Reittourismus war also gelegt. Der nächste Schritt war die Entwicklung eines aussagekräftigen Prospektes. Unter dem Namen „Reitstationen im Naturpark Frankenhöhe“ wurden  65 Interessenten für Reitstationen zusammengefasst und mit Kartenteil ihre Angebote beschrieb, so dass die Reiter bereits mit dem Prospekt ihre Wanderritte planen und auf einen Blick sehen konnten, wo sie mit welcher Qualität übernachten konnten.
     
    Durch Lehrgänge und Seminartage, die über Gästebetreuung und Frühstücksbereitung bis zur Pferdehaltung reichten, wurden die Wanderreitstationen für ihre neue Tätigkeit fit gemacht. Schließlich sollte doch die sprichwörtliche Gastfreundschaft der Franken auch sach- und fachgerecht an die Reiter und ihre Pferde gebracht werden.

    Das Gebiet des ersten Prospektes umfasste die Landkreise Ansbach und Neustadt/Aisch – Bad Windsheim mit den bereits sehr bekannten Tourismusregion „Romantisches Franken“ mit dem Naturpark Frankenhöhe und der Tourismusregion „Naturpark Steigerwald“.

    Es dauerte nicht lange, bis die eigene Erkenntnis und die Nachfrage der Reiter nach einer Ausweitung der Angebote verlangte. Neben dem Wanderreiten und dem Urlaub mit dem Pferd  wurden zusätzlich Kutschfahrten, Reiterferien für Kinder und Reit- und Fahrausbildung in die Angebotspalette aufgenommen. Ein neues Prospekt wurde aufgelegt, das den Mitgliedern eine zusätzliche Werbeplattform und den potentiellen Gästen eine zusätzliche Informationsquelle bot. Unter dem Namen „Reiten zwischen Main und Donau“ und mit dem heute noch bekannten Logo wurde es veröffentlicht.
    Rückblickend kann man diesen Anlass als touristischen Durchbruch bezeichnen. Heute umfasst das Angebot von „Reiten zwischen Main und Donau“ alles, was der Pferdeliebhaber in der Freizeit oder im Urlaub begehrt.

    Bereits 1996 wurde erkannt, dass die bestehenden Schwerpunktangebote weiter mit Serviceleistungen ausgefüllt werden müssen. Über die Lehrgänge „Natur- und Landschaftsführer“ und „Wanderreitführer“ schaffte man die Voraussetzungen. 1997 wurden erstmals in einem Faltblatt alle Serviceleistungen zusammengefasst und so unsere Region berechtigt als Eldorado für Wanderreiter  angepriesen.
    Zu dieser Zeit wurde auch der „Servicepass“ für Wanderreiter, der heute unter dem Namen „Treuepass“ läuft, herausgegeben. Die Wanderreiter können in ihn ihre Übernachtungen auf den Reitstationen eintragen lassen und erhalten dafür nach 10 Übernachtungen einen Gutschein über 25 € als Zahlungsmittel für eine weitere Übernachtung.

    Wer nun denkt, die Entwicklung von „Reiten zwischen Main und Donau“ sei mit dem erweiterten Angeboten und den umfassenden Servicemöglichkeiten abgeschlossen, sah sich sehr bald einem großen Irrtum ausgesetzt.
    Denn Ende des letzten Jahrtausends wurde erkannt, dass die Region des Naturparks Frankenhöhe und des Naturparks Steigerwald für unsere Wanderreiter zu begrenzt wurde. Daher folgten großzügige Gebietsausweitungen mit jeweils eigenen Faltprospekten für den südlichen Bereich mit der Tourismusregion „Fränkisches Seenland“, dem „Naturpark Altmühltal“ und der Ferienregion „Donau-Ries“. Im Osten folgte kurze Zeit später die „Frankenalb“. Mit kurzem zeitlichen Abstand kamen dann noch im Westen, also in Württemberg, die Tourismusgebiete Region „Hohenlohe + Schwäbisch Hall“ und die Erlebnisregion „Schwäbische Ostalb“ zur reittouristischen Organisation „Reiten zwischen Main und Donau“ dazu.
    Das Gesamtgebiet von „Reiten zwischen Main und Donau“ wurde nun zur besseren Übersicht und auch zur Verbesserung der Werbewirksamkeit in einem neuen Prospekt, in dem heute noch bekannten Format, zusammengefasst.

    Seither verfügt unser Reitgebiet über ein zusätzliches, bisher unerreichtes Qualitätsmerkmal, nämlich der Unverwechselbarkeit in seiner Größe und Vielfalt durch die 8 unterschiedlichen Tourismusregionen mit ihren jeweils eigenständigen, charakteristischen Landschaften und Kulturen. Das geht von Oberbayern über Schwaben, Franken bis Württemberg oder anders ausgedrückt von Kehlheim bis Heilbronn und von Dillingen a. d. Donau bis Bamberg. Wenn ein Wanderreiter dieses Gebiet umrunden will, sitzt er bis zu 40 Tage im Sattel. Damit kann man feststellen, dass ein Hauch grenzenloser Freiheit erreicht ist.

    Und... ist die Entwicklung damit abgeschlossen....? Nein, sie wird immer weitergehen nach dem Motto: „Wer nicht mehr bestrebt ist, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein“.
    Auch die Reitstationen sind einer steten Entwicklung und Veränderung unterworfen. Die Qualitätsansprüche von heute können mit denen zur Gründungszeit nicht mehr verglichen werden. Wie im allgemeinen Tourismus auch, wachsen die Ansprüche der Gäste mit jedem Jahr. Wer diesem Trend nicht folgt und auch keine Kompensation, beispielsweise im Servicebereich oder mit sonstigen unverwechselbaren Angeboten hat, wird über kurz oder lang Erfolg einbüßen.
    Von den ursprünglichen Reitstationen sind heute noch etwa 25 % vorhanden. Die restlichen sind  wegen Betreibsaufgabe ausgeschieden oder konnten den steigenden Qualitätsansprüchen nicht mehr gerecht werden und haben deshalb wegen Erfolglosigkeit ihre Reitstation aufgegeben. Bis heute kann man davon ausgehen, dass diesem Strukturwandel bei den Mitgliedsbetrieben jährlich etwa 10 % unterworfen sind.
    Und nun kommt eine neue Herausforderung auf die Mitglieder von „Reiten zwischen Main und Donau“ zu. Nicht nur die Qualität der Unterkünfte, natürlich bei bester Gastfreundschaft, muss sich laufend den Anforderungen anpassen, sondern auch der übrige, reiterliche Servicebereich. Was heute in unserer hektischen und schnelllebigen Zeit gefragt ist, sind Komplettangebote. Der Reiter will oder kann nicht mehr tagelang seine Touren planen, sondern will aus verschiedenen Vorschlägen kurzfristig auswählen können, eine Komplettpaket buchen und nach dem Ankommen an der Reitstation mit einem erholsamen und erlebnisreichen Wochenende oder Urlaub, ohne Organisationsstress, beginnen.
    Diese Komplettangebote sind umso wichtiger, je peripherer die Lage der Reitstationen ist und je dünner das Netz der Reitstationen gestrickt ist.

    Aus diesem Grunde ist die Organisation „Reiten zwischen Main und Donau“ stets bestrebt, im gesamten Gebiet, vor allem aber in den schwach mit Reitstationen bestückten Gegenden und in den Randlagen neue Mitglieder zu werben. Voraussetzung dafür ist eine natürliche Gastfreundschaft, eine gute Unterkunftsqualität und auch die Bereitschaft, sich mit benachbarten Stationen zur Stärkung des eigenen Angebotes zu vernetzen.
    Weiter Info zu dem Netzwerk der Reitstationen und Reitbetrieb findet man auch unter: www.wanderreiten-franken.de
    Wer sich um eine Mitgliedschaft bewirbt, wird zunächst von dem Beauftragten für das Qualitätsmanagement  besucht und beraten. Dabei wird festgestellt, ob die Qualitätsvoraussetzungen ausreichend sind und oder welche Voraussetzungen noch erfüllt werden müssen.
    Wer also die Möglichkeit hat neben dem Gast auch Pferde unterbringen zu können, kann seine Anfrage richten an: Reiten zwischen Main und Donau info@reiten-franken.de

    Ihr Team von „Reiten zwischen Main und Donau“

     

    Reiten zwischen Main und Donau Am Kirchberg 4 91598 Colmberg Tel. 0 98 03 / 9 41 41 Fax 0 98 03 / 9 41 44 E-Mail: info@reiten-franken.de